Die Technik der Nadelspitze wird mit einer Nähnadel und nur einem Arbeitsfaden auf einer provisorischen Unterlage ausgeführt. So entsteht ein eigenständiges Spitzenstück, das ohne Gewebe als Grundlage auskommt.
Schlingstichreihen werden entweder von einem Stoffende aus oder über einen vorgespannten Faden oder über ein bereits gearbeitetes Muster gearbeitet. Unterschiedliche Musterungen und Texturen können z.B. durch Überspringen von Stichen, Spannen von weiteren Fadenstrecken oder straffes und lockeres Anziehen erreicht werden. Die Herstellung von Nadelspitze ist sehr aufwändig. Sie besteht aus den Arbeitsschritten: Herstellen der Unterlage, Vorstechen des Musters, Vornähen des Musters, Ausführen der Schlingsticharbeit, Zusammenfügen der fertigen Spitzenteile, Ablösen der Spitze von der Unterlage, Kontrolle und evtl. Vervollständigen der Spitze.
Je nach Design und Herstellungsart unterscheidet man sehr viele verschiedene Nadelspitzen.
Die frühesten werden auf Ende 16./Anfang 17. Jahrhundert datiert und stammen aus Italien.
(Claudia Schuster)
Nadelspitzen aus der Sammlung der Deutsche Spitzengilde e.V.
Inventarnummern 56, 400, 563